Immer mehr medizinische Fachgesellschaften empfehlen RSV-Impfung für Menschen ab 60 Jahren mit chronischen Grunderkrankungen

  • RSV-Infektionen sind vor allem für ältere Menschen mit chronischen Grunderkrankungen ein gesundheitliches Risiko
  • RSV erhöht das Risiko für eine Krankenhausbehandlung bei bestimmten chronischen Grunderkrankungen1
  • RSV-Impfung kann das Risiko schwerer Verläufe senken und wird daher zunehmend empfohlen

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) hat im vergangenen Winter zu zahlreichen Infektionen und Krankenhausaufenthalten geführt. Nicht nur bei Säuglingen und Kleinkindern, sondern auch bei Menschen über 60 Jahren mit chronischen Grunderkrankungen. Nach Schätzungen des RKI wurden von November 2022 bis Juni 2023 etwa 12.800 Erwachsene aufgrund einer RSV-Infektion stationär behandelt. Davon entfiel der Löwenanteil mit 11.000 Patienten auf die Altersgruppe über 60 Jahre. 2.900 Erwachsene benötigten eine intensivmedizinische Betreuung.2 RSV-Infektionen verlaufen zwar überwiegend mit erkältungsähnlichen Symptomen, es kann aber auch zu schweren Erkrankungen mit Fieber, Atembeschwerden und Lungenentzündungen kommen. Experten* rechnen damit, dass RSV auch in der aktuellen Wintersaison eine große Rolle spielen wird.

„RSV ist keine Kinderkrankheit, sondern es können auch Erwachsene, insbesondere Ältere und Hochbetagte, betroffen sein. Insofern ist es sinnvoll, in diesem Winter auch an RSV zu denken und diese Infektion bei der Diagnostik, aber – viel wichtiger – auch bei der Prävention zu berücksichtigen“, sagt Prof. Dr. Jörg Schelling, Facharzt für Allgemeinmedizin in Martinsried. Der Experte betont: „Wir sollten innerhalb der Gruppe der Älteren ein besonderes Augenmerk auf diejenigen legen, bei denen eine chronische Zusatzerkrankung oder ein geschwächtes Immunsystem vorliegt.“ Menschen, die bereits an Herz, Lunge oder Niere vorerkrankt sind oder an Diabetes oder Rheuma leiden, haben ein besonders hohes Risiko für einen schweren RSV-Verlauf.1 Bei ihnen erhöht eine RSV-Infektion das Risiko für eine Einweisung ins Krankenhaus: bei chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) um das 3,5- bis 13,4-fache, bei Asthma um das 2,3- bis 2,5-fache und bei koronarer Herzerkrankung um das 3,8- bis 6,5-fache.1

RSV-Impfappell an besonders gefährdete Menschen und Erwachsene ab 60 Jahren
Mehrere medizinische Fachgesellschaften empfehlen inzwischen für ältere Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen eine solche vorbeugende Impfung gegen RSV. Anfang November wurde ein Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Zusammenarbeit mit 10 weiteren medizinischen Fachgesellschaften veröffentlicht, in dem die RSV-Impfung generell für alle Personen ab 60 Jahren empfohlen wird. Insbesondere Erwachsenen mit deutlich eingeschränkter Immunabwehr oder schweren Lungen- sowie Herz-Kreislauf-Vorerkrankungen empfehlen die beteiligten Fachgesellschaften eine Impfung.3**

Eine Impfempfehlung enthält auch der neue Report 2024 der Global Initiative of Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD). Das aktuell veröffentlichte Empfehlungspapier für die Behandlung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) spricht sich für eine RSV-Impfung von Erwachsenen ab 60 Jahren mit und ohne chronische Herz- oder Lungenerkrankungen aus.4

Seit August steht erstmals ein Impfstoff gegen RSV für Menschen ab 60 Jahren in Deutschland zur Verfügung. Dieser wurde auch gezielt auf seine Wirksamkeit und Verträglichkeit bei Menschen mit Herz- und Lungenkrankheiten überprüft. Die Ergebnisse klinischer Studien führten zur EU-Zulassung dieses RSV-Impfstoffs für Erwachsene ab 60 Jahren.
Derzeit berät die Ständige Impfkommission über die Aufnahme der RSV-Impfung in den Empfehlungskatalog für Impfungen in Deutschland.5 Auf ärztliche Empfehlung können Patienten schon jetzt eine Kostenerstattung durch die Krankenkassen beantragen. Einzelne Krankenkassen übernehmen bereits die Kosten für diese Impfung.

** Neben der federführenden Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) waren dies die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI), die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO), die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG), die Paul Ehrlich-Gesellschaft für Infektionstherapie (PEG), die Capnetz-Stiftung, das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL), das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIV), die Deutsche Atemwegsliga sowie die Deutsche Lungenstiftung.


1 Branche AR et al. Incidence of Respiratory Syncytial Virus Infection Among Hospitalized Adults, 2017-2020. Clin Infect Dis 2022:74:1004–1011.
2 RKI. Arbeitsgemeinschaft Influenza. ARE-Wochenbericht, Kalenderwoche 25, 2023-25.pdf (rki.de), aufgerufen 30.06.2023. Deutscher Bundestag. Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/ CSU – Drs 20/7439, Drucksache 20/7439 (bundestag.de), aufgerufen am 30.06.2023
3 Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Positionspapier zur RSV-Schutzimpfung bei besonders gefährdeten Patientinnen und Patienten der Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. 02.11.2023. Verfügbar unter: https://pneumologie.de/storage/app/media/uploaded-files/2023_RSV-Impfung_DGP.pdf (PDF - 331KB) [letzter Aufruf: 03.11.2023].
4 Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD). 2024 GOLD Report. Verfügbar unter: https://goldcopd.org/2024-gold-report/ [letzter Aufruf: 13.11.2023].
5 Protokoll der 105. Sitzung der Ständigen Impfkommission (STIKO) https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Protokolle/Sitzung_105.pdf?__blob=publicationFile (PDF - 353KB)

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